Sara Hassan im Gespräch mit Autorin Brigitte Theißl
Hocharbeiten, aufsteigen, dazugehören: So wird die Geschichte vom gesellschaftlichen Aufstieg gern erzählt und schöngeredet. Wer es nicht schafft, ist selbst schuld – solche und andere Mythen wirken stark in unserer Gesellschaft, die immer noch gerne erzählt, wir würden in einer „Leistungsgesellschaft“ leben, in der alle die gleichen Chancen hätten.
Wer vom Staat gerettet werden möchte, darf keine Steueroasen nutzen, den Managern keine Boni und den Aktionären keine Dividenden zahlen
Manche Firmen wollen in der Krise Geld vom Staat, nutzen aber Steueroasen. Neue Daten zeigen, wie viele Tochterfirmen die Dax-Konzerne in Niedrigsteuerländern haben.
Berechnungen von Wirtschaftsforschern zeigen, wie sich diese enorme Last der Coronakrise gerecht verteilen ließe. So könnten die Reichen einen fairen Beitrag leisten.
Steuern – wohl kaum jemand zahlt sie gern, doch es führt kein legaler Weg daran vorbei. Das gilt zumindest für die „normalen“ Leute, ob sie selbständig oder angestellt sind. Anders aber ist es für Superreiche, die prozentual viel weniger Steuern zahlen müssen als Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen. Während die Vermögensungleichheit immer weiter zunimmt, nutzen Milliardäre jedes Steuerschlupfloch und jede #Steueroase, die sie finden können.
ZDF-Dokumentation | Frontal 21 vom 07.05.2019 | 43 Min
Seit 18 Jahren bekannt und nichts passiert. Durch organisierten Betrug werden pro Jahr 50 Milliarden Euro aus den Steuerkassen europäischer Staaten erbeutet – mit Scheinfirmen, die Umsatzsteuer hinterziehen. Wer stoppt den Milliardenraub?
Interview mit Gabriel Zucman über Steuern, Plutokratie und Verschuldung
Gabriel Zucman
Gabriel Zucman hat mehrere Bücher zum Thema Steuerhinterziehung und Vermögensungleichheit veröffentlicht. Vor kurzem hat er sein neues Buch Der Triumph der Ungerechtigkeit vorzustellen, das er zusammen mit Emmanuel Saez verfasst hat. Die beiden erklären darin, wie das US-amerikanische Steuersystem in den letzten Jahrzehnten immer weniger progressiv geworden ist und suchen Alternativen zum internationalen Steuerdumpingwettlauf.
An der Modern Monetary Theory (#MMT), die in Epispde 25 vorgestellt wurde, gibt es auch Kritik. Es sind nicht nur liberal-konservative Stimmen, die die moderne #Geldpolitik kritisieren, sondern auch linke Theoretiker haben erhebliche Zweifel an den Prämissen und vor allem an der Wirksamkeit der Theorie, die zwar inzwischen dank Bernie Sanders und Alexandria Ocasio-Cortez in aller Munde ist, jedoch nach wie vor eine randständige Position im ökonomischen Mainstream-Diskurs bildet.
Die Vertreter der Modern Monetary Theory behaupten: Geld ist nicht knapp für einen Staat, weil er sich Geld einfach drucken kann und zwar so viel er benötigt. Auch Steuern, besagt die #MMT, dienen nicht dazu, Staatsausgaben zu finanzieren.
Wenn man von Spenden, Wohltätigkeit, Charity oder Ehrenamt spricht, sind sich eigentlich alle einig: Gutes ist gut. Aber kann etwas Gutes auch schlecht sein? Oder anders gefragt: Welche Probleme ergeben sich, wenn der Staat auf das Ehrenamt baut? Und wie ist es mit der Großzügigkeit von Superreichen, die Millionen und Milliarden Euros für wohltätige Zwecke spenden oder gigantische Stiftungen aufbauen?