Willkommen bei Wirtschaftspolitik für Desinteressierte: Maurice Höfgen bespricht im neuen „Wirtschaftsbriefing“ die wichtigsten Themen der letzten Woche rund um Wirtschaft, Geld, Finanzen. Live. Bringt euch ein im Livechat! In dieser Folge diskutieren wir über die Wahl in Berlin, das neue Deutschlandticket, die neuen Inflationszahlen, die Krise bei Gebäudesanierungen, das Dilemma der EZB, die Übergewinne der Ölkonzerne, die Positionen von Grünen-Abgeordnete Nyke Slawik und vieles mehr.
Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) ist mit ihrer Aufgabe, die Wirtschaft anzukurbeln und für 2 % Inflation zu sorgen, überfordert. Gleichzeitig wird ihre Rolle in der Öffentlichkeit häufig missverstanden. Zeit für etwas Aufklärung!
Die Europäische Zentralbank (#EZB) ist das Feindbild vieler konservativer und libertärer Ökonomen. Auch Markus Krall, dessen Crash-Prophezeiungen zwar nicht eintreten, sich aber größter Beliebtheit erfreuen – vor allem bei YouTube –, sieht in der lockeren Geldpolitik unser Verderben. Noch in diesem Jahr soll es zum großen #Crash kommen (momentan gibt es dafür keine Anzeichen).
Liberale und vor allem Libertäre beziehen sich häufig auf ihn: Roland Baader gilt als einflussreicher Denker, dabei sind seine Gedanken wenig originell – meistens radikalisiert er bloß Thesen von Friedrich August von Hayek –, vor allem aber sind sie gefährlich, unsozial und demokratiefeindlich.
Die Deutschen lieben ihn und bringen seine Bücher immer wieder an die Spitze der Bestsellerliste: Hans-Werner Sinn, der ehemalige Präsident des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung, sitzt gefühlt wöchentlich in mindestens drei Talkshows und tut so, als sei seine Sicht auf die Wirtschaft die einzig wahre.
Liebe Crashpropheten – wo bleibt die Hyperinflation?
Hyperinflation ist Unfug !
Die Crash-Propheten predigen es seit Jahren: Die Hyperinflation kommt gewiss! Nicht nur gibt es zu dem alarmierenden Thema diverse Bestseller, auch auf YouTube kann man mit der Horrormeldung „Hyperinflation!“ viele Klicks generieren. Doch wo bleibt sie denn, die seit der Finanzkrise 2008 nahezu täglich heraufbeschworene Inflation?
Die Europäische Zentralbank (EZB) ist seit der vergangenen Finanzkrise bei vielen deutschen Journalisten und Politikern das Feindbild schlechthin. Die aktuelle Krise manifestiert dies nun weiter, und jetzt hat sogar das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe die Geldpolitik der EZB für teilweise verfassungswidrig erklärt.
Vor allem durch Exportüberschüsse und Kapitalflucht fließt viel mehr Geld nach Deutschland als umgekehrt. Da bildet sich ein Saldo – logischerweise ein Plus für D’land und ein Minus für Italien, Spanien, Frankreich, etc.
Jörg Gastmann greift in seinem informativen Artikel die widersprüchlichen Thesen auf und stellt klar, worum es in der aktuellen Debatte geht. Teilweise handelt es sich um recht durchschaubare politische Nebelkerze, um das Auseinanderfallen der Eurozone zu verhindern.
Letztendlich ist Target 2 nichts weiter als eine unvollständige Statistik von begrenzter Aussagekraft.