Sara Hassan im Gespräch mit Autorin Brigitte Theißl
Hocharbeiten, aufsteigen, dazugehören: So wird die Geschichte vom gesellschaftlichen Aufstieg gern erzählt und schöngeredet. Wer es nicht schafft, ist selbst schuld – solche und andere Mythen wirken stark in unserer Gesellschaft, die immer noch gerne erzählt, wir würden in einer „Leistungsgesellschaft“ leben, in der alle die gleichen Chancen hätten.
Der Kapitalismus auf seinen Begriff gebracht, erfordert vertragsrechtliche Strukturen. Man könnte dieser Produktionsweise doch wenigstens zugute halten, dass sie, um bestehen zu können, einen Rechtsstaat um sich herum etabliert hat. Wir werden sehen.
Viel Applaus, aber wenig Geld erhalten momentan Pflegekräfte oder Kassierer. Die aktuelle Krise offenbart, wer die eigentlichen, man könnte auch sagen: existentiell notwendigen Stützen der Gesellschaft sind. Sonst aber ist Undank der Welten Lohn, denn weder Kranken- und Altenpfleger noch Supermarktangestellte werden für ihre stets anstrengende Arbeit fürstlich entlohnt.
Berechnungen von Wirtschaftsforschern zeigen, wie sich diese enorme Last der Coronakrise gerecht verteilen ließe. So könnten die Reichen einen fairen Beitrag leisten.
Enteignung? Warum eine hohe Erbschaftsteuer besser wären
Und warum Chancengleichheit nicht nur ein sozialer, sondern auch ein zutiefst liberaler Gedanke ist.
Der Wohlstand ist in Deutschland nicht weniger geworden, er wurde nur schlecht verteilt. Der Umverteilungsbericht des DGB von 2018 zeigt: Die reichsten zehn Prozent der Deutschen kontrollieren zwei Drittel des gesamten Nettovermögens, das oberste Prozent allein die Hälfte davon. Das restliche Drittel des Nettovermögens müssen sich die anderen 72.000.000 Deutschen teilen.
Noch nie waren die Reichen hierzulande so reich wie heute. Und noch nie war das Vermögen in Deutschland so ungleich verteilt. Wer sind sie, dieses oberste Prozent oder Promille der deutschen Gesellschaft? Wie leben sie? Und was denken sie über Deutschland? Grimme-Preisträger Florian Opitz unternimmt eine Reise in die diskrete Welt der Superreichen.
Armut stört!
Bittere Armut und unmenschliche Minijobs
Der Bericht zeigt offenkundige und versteckte Miseren auf
Der Bericht 2018 gibt einen Überblick über den armuts-politischen Handlungsbedarf und lässt Betroffene zu Wort kommen. Der Niedriglohnbereich nimmt einen zentralen Platz im Bericht ein.
Dieses Erbe der letzten Regierung unter einem SPD-Kanzler bleibt präsent.