Wer vom Staat gerettet werden möchte, darf keine Steueroasen nutzen, den Managern keine Boni und den Aktionären keine Dividenden zahlen
Manche Firmen wollen in der Krise Geld vom Staat, nutzen aber Steueroasen. Neue Daten zeigen, wie viele Tochterfirmen die Dax-Konzerne in Niedrigsteuerländern haben.
Steuern – wohl kaum jemand zahlt sie gern, doch es führt kein legaler Weg daran vorbei. Das gilt zumindest für die „normalen“ Leute, ob sie selbständig oder angestellt sind. Anders aber ist es für Superreiche, die prozentual viel weniger Steuern zahlen müssen als Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen. Während die Vermögensungleichheit immer weiter zunimmt, nutzen Milliardäre jedes Steuerschlupfloch und jede #Steueroase, die sie finden können.
ZDF-Dokumentation | Frontal 21 vom 07.05.2019 | 43 Min
Seit 18 Jahren bekannt und nichts passiert. Durch organisierten Betrug werden pro Jahr 50 Milliarden Euro aus den Steuerkassen europäischer Staaten erbeutet – mit Scheinfirmen, die Umsatzsteuer hinterziehen. Wer stoppt den Milliardenraub?
Interview mit Gabriel Zucman über Steuern, Plutokratie und Verschuldung
Gabriel Zucman
Gabriel Zucman hat mehrere Bücher zum Thema Steuerhinterziehung und Vermögensungleichheit veröffentlicht. Vor kurzem hat er sein neues Buch Der Triumph der Ungerechtigkeit vorzustellen, das er zusammen mit Emmanuel Saez verfasst hat. Die beiden erklären darin, wie das US-amerikanische Steuersystem in den letzten Jahrzehnten immer weniger progressiv geworden ist und suchen Alternativen zum internationalen Steuerdumpingwettlauf.
Motiviert durch den Eindruck einer schleichenden Unterwanderung unserer legitimierten Volksvertretungen durch Abgeordnete der Wirtschaft und Industrie, traf die Reporterin Anna Grün Lobbyisten und Lobbyismus-Kritiker in Deutschland und Frankreich. Allein in Berlin versuchen rund 5.000 Lobbyisten, auf Politiker Einfluss zu nehmen, um damit Gesetzgebungsprozesse in ihrem Sinne zu lenken.