Liberale und vor allem Libertäre beziehen sich häufig auf ihn: Roland Baader gilt als einflussreicher Denker, dabei sind seine Gedanken wenig originell – meistens radikalisiert er bloß Thesen von Friedrich August von Hayek –, vor allem aber sind sie gefährlich, unsozial und demokratiefeindlich.
Nicht erst mit dem Aufkommen von Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum wird darüber nachgedacht, ob es auch Geld ohne Staaten geben sollte. Das Währungsmonopol des Staates ist zwar schon Jahrtausende alt, dennoch dachte der Ökonom Friedrich August von Hayek in den 1970er-Jahren über eine „Entnationalisierung des Geldes“ nach – so auch der Titel seiner bis heute immer wieder diskutierten Schrift.
Liebe Crashpropheten – wo bleibt die Hyperinflation?
Hyperinflation ist Unfug !
Die Crash-Propheten predigen es seit Jahren: Die Hyperinflation kommt gewiss! Nicht nur gibt es zu dem alarmierenden Thema diverse Bestseller, auch auf YouTube kann man mit der Horrormeldung „Hyperinflation!“ viele Klicks generieren. Doch wo bleibt sie denn, die seit der Finanzkrise 2008 nahezu täglich heraufbeschworene Inflation?
Die Europäische Zentralbank (EZB) ist seit der vergangenen Finanzkrise bei vielen deutschen Journalisten und Politikern das Feindbild schlechthin. Die aktuelle Krise manifestiert dies nun weiter, und jetzt hat sogar das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe die Geldpolitik der EZB für teilweise verfassungswidrig erklärt.
Lau dem Soziologen Aaron Sahr gibt es einen blinden Fleck in aktuellen politischen Diskussionen um Geld und Geldpolitik, nämlich, wie Geldbeträge überhaupt entstehen. Stattdessen wird vor allem über Umverteilung diskutiert – ungeachtet der Tatsache, dass die moderne Geldschöpfung per Knopfdruck den Kapitalismus krisenanfälliger macht, Ungleichheit verstärkt und Problemen wie dem Klimawandel keine Priorität einräumt. Gerade im Zusammenhang mit einem »Green New Deal« ist eine Auseinandersetzung mit dem »Keystroke-Kapitalismus« unerlässlich.