Precht im Gespräch mit Maja Göpel, Scientists for Future
Industriegesellschaften verbrauchen zu viel, vernichten zu viel Lebensraum, blasen zu viel CO2 in die Luft. Und doch scheint sich die Wirtschaftsweise nicht fundamental zu ändern.
Was eigentlich ist der Green New Deal? Fest steht: Einige Klimaaktive der #FridaysForFuture fordern ihn, viele #ScientistsForFuture ebenso, Wirtschaftsliberale und Linke, grüne PolitikerInnen und WirtschaftswissenschaftlerInnen sowie KapitalismuskritikerInnen liebäugeln mit einem Projekt, das den New Deal von US-Präsident Roosevelt zum Vorbild hat. Doch keineswegs besteht Einigkeit darüber, wie der grüne Deal, der die Klimakatastrophe abwenden soll, genau aussehen soll.
Im Jung&Naiv-Interview schaut der Philosoph Richard David Precht auf das aktuelle politische Geschehen
Precht spricht über das 19. Jahrhundert und die erste industrielle Revolution: Was ist damals nochmal passiert und wie sind die damaligen PhilosopInnen damit umgegangen? Was hat z.B. Karl Marx während der Revolution geschrieben? Konnten die Philosophen den Wandel erahnen? Welche „zwingenden Logiken“ wurden damals bereits analysiert? Welche Parallelen gibt’s es zur damaligen Umbruchphase?
Angesicht extremer sozialer Spaltung, national wie international, scheint bei dieser Verallgemeinerung eine Drohung gegen marginalisierte Bevölkerungsschichten mitzuschwingen.
In der Debatte wird gerne übersehen, daß die reichsten zehn Prozent der Weltbevölkerung rund die Hälfte der CO2-Emissionen generieren, während die verarmte untere Hälfte der spätkapitalistischen Welt nur für zehn Prozent des Treibhausgasausstoßes verantwortlich ist.
Die Umwelt lässt sich so leicht retten, man muss nur die richtigen Produkte kaufen – das suggerieren einige Konzerne. Regisseur Werner Boote und Autorin Kathrin Hartmann decken jetzt in einem Film und in einem Buch solche Umweltlügen auf.
Credit Suisse Research Institute (CSRI)
„Wo stehen wir zehn Jahre nach der Krise?“
Die reichsten 1% besitzen mehr als 50% des globalen Vermögens
Wie der Report 2017 zeigt, hat das weltweite Gesamtvermögen heute 280 Billionen US-Dollar erreicht und ist damit um 27% größer als beim Ausbruch der Finanzkrise vor einem Jahrzehnt.